Copernica

Copernica ist ein zweidimensionaler, rätselbasierter und kooperativer Sidescroller für zwei Spielende, der den Fokus auf die Zusammenarbeit zwischen den beiden Spielenden legt und versucht, konventionelle Eingabemethoden mit innovativem, performativem Input zu kombinieren.

Die beiden Spielenden können ihre Spielfiguren konventionell durch die Level führen und müssen dabei kooperieren, um Hindernisse und Gegner zu überwinden sowie Rätsel zu lösen. Eine Zentrale Spielmechanik, besteht dabei darin, dass beide Spieler jederzeit gleichzeitig ihre Controller um 180 Grad drehen können, um mit ihrem Charakter in die Spielwelt des jeweils anderen Wechseln zu können. Das Leveldesign ist dabei auf dieses zentrale Feature ausgelegt und erfordert sowohl gemeinsames Denken als auch gemeinsames zeitkritische Handeln, um das Spiel erfolgreich abzuschließen.


Screenshot aus dem Spiel Copernica
Die beiden Protagonisten des Spiels Issac (oben, rechts) und ART43 (unten) in ihrer jeweils zugehörigen Spielwelt.

Copernica entstand im Rahmen der Veranstaltung Design interaktiver und digitaler Medien des Bachelorstudiengangs Medienwissenschaft und Medienpraxis im 4. Semester an der Universität Bayreuth und wurde mit der Note 1,0 bewertet. Das PC-Spiel wurde im Rahmen der Präsentation der Kursergebnisse in der Stadtbibliothek Bayreuth ausgestellt und konnte auf der GfM-Tagung 2015 in Bayreuth gespielt werden. Copernica wurde in einem deutschsprachigen Team bestehend aus vier Mitgliedern – zwei 2D Visual Artist und zwei Game Developer – entwickelt.

Aufgabenstellung


Im Rahmen des Seminars des Bachelorstudiengangs Medienwissenschaft und Medienpraxis sollte ein interaktives Werkstück mithilfe der Scrum-Methode entwickelt werden. Optional war es möglich, sich am Motto Utopien der GfM-Tagung 2015 zu orientieren.

Vorgehensweise


Nach der Einführung in Scrum durch die Dozenten, sollte in Teams ein Projekt mithilfe dieser Methode umgesetzt werden. Dabei nahm der Dozent in angepassten, wöchentlichen Daily Scrum-Meetings die Rolle des Product Owners ein, während ein Teammitglied als Scrum Master agierte. Im Rahmen der Methode wurden nach einem Brainstorming und der Entscheidung für eine Konzeptidee User Stories erstellt und diese in einzelne Tasks aufgeschlüsselt, die dann als Post-Its an einem Scrumboard befestigt und bei jedem Daily Scrum entsprechend ihres aktuellen Status verschoben wurden. 


Ergebnis


Die Spielwelt von Copernica ist ein fremder Planet in einer dystopischen Zukunft, in der humanoide Wesen und Maschinen in zwei komplett voneinander getrennten Bereichen leben. Die Trennung der Lebensbereiche findet über Anziehungskräfte statt: Die Welt der privilegierten, menschenähnlichen Wesen befindet sich um 180 Grad gedreht im oberen Bereich des Sichtfelds des Spielers, die der ausgenutzten Roboter und Maschinen im unteren Teil.

Ausstellung des Spiels Copernica in der Stadtbibliothek Bayreuth
Copernica bei einer Ausstellung in der Stadtbibliothek Bayreuth. Die beiden Spierlerinnen halten ihr Gamepad entsprechend der Position ihres Charakters im Spiel.

Die beiden Protagonisten des Spiels besitzen jedoch die Fähigkeiten, gleichzeitig ihre Lebenswelten zu tauschen und somit im jeweils anderen Bereich mithilfe ihrer individuellen Fähigkeiten Rätsel zu lösen und Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die sie alleine oder der jeweils andere Charakter nicht überwinden könnten. Dazu müssen die beiden Spielenden sowohl kooperativ zusammenarbeiten und sich absprechen als auch gleichzeitig ihre beiden Controller um 180 Grad drehen, um die auf die beiden Protagonisten wirkenden Anziehungskräfte zu invertieren und somit die Welten zu wechseln. Die Spielenden spielen dann solange mit gedrehtem Controller weiter, bis sie sich dazu entscheiden, die Welten wieder zu wechseln. Ziel des Spiels ist es, drei Level zu absolvieren, indem die Rätsel durch Kooperation der Spielenden gelöst werden.